Langenkamp, Alexander

Nulleffekt von situationeller Einsamkeit auf Pflichtgefühl und Outcome Preference von Wahlen

Zentrales Ziel der Studie ist es, den Zusammenhang von subjektiver Einsamkeit und politischen Einstellungen zu untersuchen. Insbesondere soll untersucht werden, wie …

1) Einsamkeit sich auf die Einstellungen auswirkt, ob Wählen eine politische Pflicht ist.

2) Einsamkeit sich auf die persönliche Relevanz des Wahlergebnisses auswirkt.

Forschung hat gezeigt, dass Einsamkeit neben Affektiven Reaktionen wie Angst und Depression auch mit einem Entfremdungsgefühl assoziiert ist. Die Erwartung ist, dass Einsamkeit ein Gefühl des „nicht dazu Gehörens“ auslöst. Es soll getestet werden, ob dies die empfundene Verantwortung gegenüber der Gesellschaft senkt und dies zu einem geringeren Verpflichtungsgefühl am politischen Prozess teilzunehmen führt. Zudem sollt getestet werden, ob dieses Gefühl des „nicht dazu gehörens“ dazu führt, dass das Wahlergebnis für die einsame Person an Bedeutung verliert.

In weiteren Forschungspapieren soll zudem Untersucht werden, ob einsame Personen ...

a) eher soziales und politisches Engagement als gute Plattform betrachten, um soziale Kontakte zu knüpfen bzw zu erhalten. Forschung hat gezeigt, dass Einsamkeit neben den oben beschriebenen Gefühlen auch eine starke Motivation erzeugt, die Einsamkeit zu überwinden. Entsprechend soll getestet werden, ob politisches und soziales Engagement hierfür in Betracht gezogen wird.

b) andere Werthaltung vertreten als weniger einsame Personen. Hierbei werden verschiedene Werthaltungen wie beispielsweise Hedonismus, Offenheit für Neues oder Sicherheitsbedürfnis untersucht. Da Einsamkeit mit Angst vor weiterem Ausschluss assoziiert ist, ist zu erwarten, dass einsame Personen eher Konformität und Stabilität suchen und weniger geneigt sind, Neues auszuprobieren und mit Konventionen zu brechen.

Methode

Das Experiment wird mit der Cover story beworben, dass ein neuer Fragebogen zur Messung von Gefühlen entwickelt werden soll. Die TeilnehmerInnen werden in 3 Gruppen eingeteilt (Kontroll + 2 Treatmentgruppen). In den Treatmentgruppen wird den TeilneherInnen nach ausfüllen einiger Fragen zu deren Stimmung suggeriert, dass Sie sich entweder überdurchschnittlich bzw. unterdurchschnittlich Einsam fühlen. Am Ende des Experiments erhalten die TeilnehmerInnen ein Debriefing, werden abermals nach Ihrer Zustimmung gefragt und können Ihre Daten löschen lassen. Das Design basiert auf Laborexperimenten und wurde für das Websurvey adaptiert.

Lamster, F., Nittel, C., Rief, W., Mehl, S., & Lincoln, T. (2017). The impact of loneliness on paranoia: An experimental approach. Journal of behavior therapy and experimental psychiatry, 54, 51-57.

Das Design wurde vom Ethikboard der Universität Frankfurt gescreent und abgesegnet.

Ergebnisse

es finden sich keine signifikanten Zusammenhänge

Steckbrief

Titel (deutsch): Nulleffekt von situationeller Einsamkeit auf Pflichtgefühl und Outcome Preference von Wahlen
Titel (englisch): The (null) effect of situational loneliness on the sense of duty to vote and strength of electoral outcome preference - an experimental approach
Erhebungszeitraum: 06/2021–07/2021
Stichprobe (effektiv): 573
Stand der Informationen: 10.05.2023

Publikationen

10.31219/osf.io/3bhmu

Kontakt

langenkamp@soz.uni-frankfurt.de

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