Schwarz, Sascha; Klümper, Lisa & Nuñez, Tania R.

Phubbing und Narzissmus

Menschen gelten von Natur aus als sehr soziale Wesen. Selbst auf kleine Zeichen von sozialer Zurückweisung, z.B. wenn wir uns unter vier Augen mit einer anderen Person unterhalten und diese plötzlich ihr Smartphone mitten im Gespräch zückt, sollten psychologische Prozesse eintreten, die uns auf diese Zurückweisung hinweisen. In der Untersuchung wurden die Versuchsteilnehmer gebeten entweder an eine Situation zu denken, in der ihnen diese Smartphone-induzierte Zurückweisung (kurz „Phubbing“) widerfährt oder an eine vergleichbare Situation denken, in denen ihnen im Gespräch durchgehend die volle Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Wir haben u.a. erwartet, dass Personen, die Phubbing erleben, einen höheren negativen Affekt erleben und ihr Gegenüber stärker abwerten als Personen, die kein Phubbing erlebt haben.

Darüber hinaus haben wir untersucht, wie sich bestimmte Persönlichkeitseigenschaften auf die Wahrnehmung der eigenen Gefühle und der Bewertung des Gegenübers auswirken. Personen mit einer hohen Ausprägung in Narzissmus beispielsweise denken von sich, dass sie selbst nicht nur „gut“ sind, sondern „zu den Besten der Welt“ gehören. Dabei kann man weiter differenzieren, in welcher Hinsicht sich manche Personen „zu den Besten der Welt“ zählen. Eine Unterscheidung betrifft den sog. „agentischen Narzisssmus“. Personen mit einer hohen Ausprägung dieser Persönlichkeitseigenschaft halten sich als leistungsfähiger und intelligenter als andere. Personen mit einer hohen Ausprägung in „kommunalem Narzissmus“ hingegen fühlen sich Anderen in zwischenmenschlichen Dingen, wie z.B. Hilfsbereitschaft, überlegen.

Eine Entziehung von Aufmerksamkeit in einem Gespräch durch Phubbing sollte dazu führen, dass Personen mit einer sehr hohen Ausprägung von Narzissmus, besonders stark reagieren. Dabei sollte zudem der Kontext wichtig sein: Personen mit einem hohen „agentischen Narzissmus“ sollten insbesondere dann stark reagieren, wenn sie in einer Situation Phubbing erleben, in denen sie ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren sollen. Personen mit einem hohen „kommunalen Narzissmus“ hingegen sollten besonders dann stark reagieren, wenn sie Phubbing in einer Situation erleben, in der sie sich als besonders netter und hilfsbereiter Mensch darstellen können.

Methode

Versuchsteilnehmer wurden zufällig in eine Bedingung zugewiesen, in der sie Phubbing erlebt haben (oder nicht). Zudem wurden die Versuchsteilnehmer zufällig zugewiesen, ob sie sich selbst in einer agentischen oder kommunalen Art und Weise selbst präsentieren sollten. Die Persönlichkeitseigenschaften agentischer und kommunaler Narzissmus wurden via Fragebogen gemessen.

Ergebnisse

Die Autoren haben zu dieser Studie noch keine Ergebnisse bereitgestellt.

Steckbrief

Titel (deutsch): Phubbing und Narzissmus
Titel (englisch): Phubbing und Narzissmus
Erhebungszeitraum: 01/2021
Stichprobe (effektiv): 0
Stand der Informationen: 31.03.2023

Weitere Informationen

Link zum Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Persönlichkeitspsychologie der Bergischen Universität Wuppertal

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Kontakt

PD Dr. Sascha Schwarz

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