Abraham, Martin; Lorek, Kerstin; Kaiser, Yvonne; Scherer, Monika & Weller, Melanie

Determinanten der subjektiven Gerechtigkeitseinschätzung regionaler Umverteilungsmaßnahmen

Regionen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Lage aber auch in den Bedingungen, die den dort lebenden Menschen geboten werden. So sind Arbeitslosigkeit, die Versorgung mit Ärzten oder Betreuungseinrichtungen aber auch der Zugang zu Internet teilweise sehr ungleich über verschiedene Regionen verteilt. Um trotz dieser Verteilung gleichwertige Lebensverhältnisse für die Bevölkerung zu fördern, existieren regionale Umverteilungsmaßnahmen. Solche Maßnahmen sind zum Beispiel der Länderfinanzausgleich, der kommunale Finanzausgleich sowie Maßnahmen zur Strukturförderung durch die EU oder Förderprogramme zum Ausbau der Internetversorgung. Trotz ihrer Bedeutung für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse werden diese Maßnahmen zwiespältig diskutiert und teilweise negativ beurteilt.

Diese Studie untersucht die Merkmale sowie den Kontext einer Förderung und die sich daraus ergebende Beurteilung der Gerechtigkeit einer Maßnahme.

Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Wirksamkeit einer Maßnahme für diese Einschätzung herangezogen wird. Verringert sich in Folge einer Maßnahme die Ungleichheit zwischen Regionen, so wird diese als signifikant gerechter eingeschätzt. Zudem zeigt sich eine Tendenz dazu, diejenigen Maßnahmen als gerechter zu beurteilen, die an wirtschaftlich sehr schwache Regionen gehen und die Regionen über die Verwendung der Förderung selbst entscheiden können. Die eigene Situation der Befragten scheint bei der Einschätzung ebenfalls eine Rolle zu spielen. So werden Maßnahmen, die an wirtschaftlich schwache Regionen gehen, tendenziell von denjenigen Personen als weniger gerecht beurteilt, die aus wirtschaftlich starken Regionen kommen.

Steckbrief

Titel (deutsch): Determinanten der subjektiven Gerechtigkeitseinschätzung regionaler Umverteilungsmaßnahmen
Titel (englisch): Determinants of subjective justice assessment of regional redistribution
Erhebungszeitraum: 12/2015–01/2016
Stichprobe (effektiv): 174
Stand der Informationen: 19.10.2016

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Kerstin Lorek

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