Medienverdrossenheit
Derzeit wird intensiv über eine Vertrauenskrise der Medien debattiert. „Lügenpresse“, „gleichgeschaltete Medien“ oder „gekaufte Journalisten“ heißt es auf Pegida-Demonstrationen, in Kommentarspalten im Internet oder in medienkritischen Büchern. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die unterschiedlichen Dimensionen von Medienverdrossenheit und geht der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zu Politikverdrossenheit und populistischen Einstellungen gibt. Die Befragung zeigt, dass ein Misstrauen in Medien, eine negative Einschätzung der beobachteten Leistungen der Medien sowie ein negatives Medienimage zu einem geringeren Vertrauen in politische Institutionen führt. Dies gilt ebenso für Politikerverdrossenheit. Auf populistische Einstellungen hat dagegen die Mediennutzung einen größeren Einfluss. Vertrauen in Medien und die Funktionen der Medien spielen hier keine Rolle, einen starken negativen Einfluss hat aber erneut das Medienimage.
Steckbrief
Titel (deutsch): | Medienverdrossenheit |
Titel (englisch): | Disenchantment with the media |
Erhebungszeitraum: | 07/2015–09/2015 |
Stichprobe (effektiv): | 561 |
Stand der Informationen: | 20.10.2016 |
Publikationen
Göbel, S. (2015). Die Presse lügt! Sind populistische Bürger medienverdrossener als ihre Mitbürger? Ein Vergleich. Bachelorarbeit am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, LMU München.
Fawzi, N. (2016, Juni). Low media trust = low political trust? Exploring the influence of disenchantment with the media on political attitudes. Präsentation auf der 66th ICA Annual Conference, Fukuoka, Japan.
Fawzi, N. (2016, April). “The media lie!” Are populist citizens more skeptical towards the media than their fellow citizens? Präsentation auf dem 1st Action Workshop, COST Action IS1308, Krakau, Polen.