Bartsch, Anne; Nitsch, Cordula & Scherr, Sebastian

Entstigmatisierung durch mediale Aufmerksamkeit?

Der Einfluss von Paralympics-Trailern auf die Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen

Untersucht wurden die Auswirkungen emotionaler bzw. nicht-emotionaler Filmausschnitte zu den Paralympics auf die Einstellungen von Zuschauern gegenüber Menschen mit Behinderung. Dazu wurden verschiedenen Teilnehmergruppen aus dem SoSci-Panel verschiedene Filme gezeigt. Die Studie zeigt, dass Medienberichte über die Paralympischen Spiele dazu beitragen können, dass Vorurteile gegenüber Menschen mit körperlichen Behinderungen abgebaut werden. Verschiedene Emotionen wie z.B. gefühlte Nähe, Bewunderung oder Mitleid übernehmen dabei eine Schlüsselfunktion. Die Studien, die mithilfe des SoSci-Panels durchgeführt wurden, zeigen, dass emotionale Filmausschnitte dazu beitragen können, dass die Zuschauer zum Nachdenken über die Medienbotschaft angeregt werden, eine gefühlte Nähe zu und Bewunderung für die Sportler empfinden und dadurch weniger Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung zeigten. Umgekehrt führten emotionale Beiträge, die Mitleid mit den Sportlern auslösten, allerdings dazu, dass sich die Vorurteile der Zuschauer vergrößerten.

Alles in allem sollten emotionale Beiträge über Sportler mit körperlichen Behinderungen idealerweise Nähe und Bewunderung und keinesfalls Mitleid auslösen, wenn man erreichen möchte, dass Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft abgebaut werden.

Steckbrief

Titel (deutsch): Entstigmatisierung durch mediale Aufmerksamkeit? Der Einfluss von Paralympics-Trailern auf die Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen
Titel (englisch): Audience Interest in the Paralympics and Destigmatization of Persons with Disabilities
Erhebungszeitraum: 06/2014–07/2014
Stichprobe (effektiv): 616
Stand der Informationen: 29.01.2015

Weitere Informationen

Projekt: Entstigmatisierung in der Gesundheitskommunikation

Kontakt

Anne Bartsch

© 2009-2024 SoSci Panel