Oganian, Yulia; Korn, Christoph W. & Heekeren Hauke R.

Effekte von Zweisprachigkeit auf Entscheidungsfindung unter Risiko

Bereits seit den 70er Jahren ist bekannt, dass Entscheidungen unter Risiko davon beeinflußt werden, ob die Entscheidungsalternativen positiv (mit Hinblick auf mögliche Ergebnisse) oder negativ formuliert werden, auch wenn die Formulierung objektiv keinen Unterschied macht, auch bekannt als der Framingeffekt. Dabei wurde befunden, dass die Bereitschaft Risiken einzugehen erhöht ist, wenn die Fragestellung negativ formuliert wird.

In dieser Studie untersuchten wir, ob Framingeffekte auch dann bestehen bleiben, wenn die Frage in einer Fremdsprache beantwortet wird und inwiefern eine Abhängigkeit von dem Niveau der Sprachkenntnisse besteht.

Desweiteren untersucht diese Studie, inwiefern emotionale Verarbeitung von Textmaterial und die Bewertung zukünftiger Ereignisse durch den Gebrauch einer Fremdsprache moduliert werden.

Unsere Ergebnisse zeigten, dass Framingeffekte weder durch den Gebrauch einer Fremdsprache, noch durch das Sprachniveau in dieser vermindert werden. Dieses Ergebnis widerspricht vorherigen Befunden und zeigt, dass die Effekte von Fremdsprachennutzung auf Risikoentscheidungen weniger weitgreifend sein könnten als bis dato angenommen. In einer Folgestudie gehen wir nun der Frage nach, von welchen Faktoren der Fremdspracheneffekt beeinflusst wird.

Steckbrief

Titel (deutsch): Effekte von Zweisprachigkeit auf Entscheidungsfindung unter Risiko
Titel (englisch): Foreign language effects on decision making under risk
Erhebungszeitraum: 09/2013–10/2013
Stichprobe (effektiv): 926
Stand der Informationen: 18.06.2015

Publikationen

Oganian, Y., Korn, C. W., & Heekeren H.R. (2015). Language switching — but not foreign language use per se — reduces the framing effect. Journal of Experimental Psychology: Language, Memory, and Cognition. doi:10.1037/xlm0000161

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