„This can happen to you“
Eine experimentelle Studie zur Wirkung furchterregender Plakatwerbung bei Emerging Adults und Adults.
Im Rahmen der als Magisterarbeit durchgeführten Studie „This can happen to you“ wurde der persuasive Einfluss unterschiedlich stark furchterregender Plakate (schwach, mittel, stark) zum Thema Alkohol am Steuer auf Faktoren wie Einstellungen, Verhaltensintentionen oder Risikobewertungen der Rezipienten experimentell untersucht. Ein zweites Forschungsinteresse bestand darin, die Wirkkraft dieser unterschiedlich starken Furchtappelle bei verschiedenen Zielgruppen – definiert über das Alter – zu erforschen. In diesem Zusammenhang wurde die Emerging Adulthood Theorie herangezogen. Sie postuliert, dass sich junge Menschen im Alter von 18 bis 25 in einer explorationsfokussierten Lebensphase befinden. Es stellte sich daher die Frage, ob Wirkungszusammenhänge zwischen unterschiedlich intensiven Furchtappellen und dem Alter der Rezipienten bestehen.
Die Forschungsfragen wurden im Rahmen einer experimentellen Studie mit 201 Emerging Adults (18 bis 25 Jahre) und einer Vergleichsgruppe von 183 Adults (25 bis 42 Jahre) untersucht. In der Untersuchung wurde das furchterregende Stimulusmaterial in dreifacher Abstufung – schwach, mittel, stark, erzeugt mittels bildlicher Variation – eingesetzt. (Plakat „schwach“ = Führerscheinentzug; Plakat „mittel“ = schwere Verletzung, Plakat „stark“ = tödlicher Unfall). Im Anschluss wurden im Rahmen der Online-Befragung relevante Konstrukte wie Einstellungen oder Verhaltensintentionen abgefragt.
Die Ergebnisse der Untersuchung sprechen dafür, dass Furchterregung als persuasives Stilmittel generell geeignet ist. Die untersuchte Annahme, dass der starke Furchtappell effektiver angestrebte Outcomes hervorruft als schwächere Furchtappelle, erfuhr im Rahmen des durchgeführten Experiments jedoch keine Unterstützung. Über die drei Experimentalgruppen (schwach, mittel, stark) hinweg ließen sich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Ein Teilaspekt der Untersuchung lässt jedoch darauf schließen, dass eine schwache Furchterregung vergleichsweise ungeeignet ist.
Bezogen auf den zweiten großen Forschungsaspekt der Untersuchung ist festzuhalten, dass keine Interaktionseffekte zwischen der jeweiligen Furchtappell-Version und dem Alter auftraten. Für die beiden Altersgruppen sind bezogen auf das Untersuchungsthema keine bedeutenden Unterschiede hinsichtlich der Wirkung von Furchtappellen festzustellen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass basierend auf den erhobenen Daten keine abschließende Empfehlung gegeben werden kann, welches Furchtmaß (schwach, mittel, stark) am effektivsten zur Präventionsarbeit geeignet ist. Ob Furchterregung, insbesondere für Emerging Adults, als effektives persuasives Stilmittel gewertet werden kann, wird weiterhin als forschungsrelevant angesehen.
Steckbrief
Titel (deutsch): | „This can happen to you“ - Eine experimentelle Studie zur Wirkung furchterregender Plakatwerbung bei Emerging Adults und Adults. |
Titel (englisch): | „This can happen to you“ - An Experimental Study on the Effects of Fear-Arousing Poster Advertising on Emerging Adults and Adults. |
Erhebungszeitraum: | 12/2012 |
Stichprobe (effektiv): | 532 |
Stand der Informationen: | 28.10.2014 |