Bartsch, Anne & Mares, Marie Louise

Priming von Bindungssicherheit und Einstellungen zu ausgegrenzten Gruppen

In der Studie wurde der Einfluss der empfundenen Bindungssicherheit auf die Einstellungen gegenüber Mitglieder von ausgegrenzten Gruppen untersucht. Oft werden Menschen aufgrund von Gruppenmerkmalen wie ihrem ethnischen Hintergrund oder ihrer sexuelle Orientierung sozial ausgegrenzt. Hiermit verbunden ist eine Tendenz zur negativen Wahrnehmung und Bewertung der Person im Vergleich zur eigenen Gruppe, auch bei ansonsten gleichen Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen. Diese negative Bewertungs-Tendenz, die als „Outgroup-Bias“ bezeichnet wird, zeigt sich jedoch nicht, wenn Menschen an ihre Fähigkeit zu sicheren sozialen Bindungen erinnert werden (Attachment Priming). Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob Youtube-Clips mit Bindungsthemen diese Funktion des Attachment Priming erfüllen und den Outgroup-Bias gegenüber homosexuellen Jugendlichen sowie deren Ausgrenzung in einem Online-Spiel abbauen können. Die Ergebnisse der Studie zeigten allerdings, dass diese Hypothese nicht untersucht werden konnte, weil unter den Teilnehmern der Studie (erfreulicherweise) kein Outgroup-Bias gegenüber homosexuellen Jugendlichen festgestellt werden konnte. Das heißt, die Profile von Jugendlichen, die sich als homosexuell outeten, wurden im Vergleich zu Profilen ohne diesen Hinweis nicht negativer bewertet. Da kein Outgroup-Bias vorhanden war, konnte der erwartete positive Einfluss der Videos mit Bindungs-Themen beim Abbau des Outgroup-Bias nicht untersucht werden.

Steckbrief

Titel (deutsch): Priming von Bindungssicherheit und Einstellungen zu ausgegrenzten Gruppen
Titel (englisch): Priming of attachment security and outgroup-bias
Erhebungszeitraum: 10/2012
Stichprobe (effektiv): 239
Stand der Informationen: 21.03.2014

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Anne Bartsch

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