Integration privater und beruflicher Kommunikationssysteme

Durch die ständige Erreichbarkeit aufgrund des mobilen Internets und mobiler Kommunikationsgeräte kommt es mehr und mehr zu einer Überlappung von Privat- und Berufsleben. Um diese Überlappung zu regeln, bilden Menschen ihre eigenen, individuellen Informationssysteme und halten dadurch Privat- und Berufsleben weitestgehend getrennt. Andere vermischen wiederum die beiden Bereiche. Ziel der Studie war es, den Integrationsgrad des privaten und des beruflichen Kommunikationssystems zu messen, um dadurch Rückschlüsse auf die Integration der beiden Lebensbereiche und auf die Auswirkungen auf das persönliche Wohlergehen ziehen zu können.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auf Ebene der verwendeten Geräte (Smartphone, Laptop etc.) die Integration vergleichsweise hoch ist, was bedeutet, dass viele Teilnehmer über dasselbe Gerät (z.B. privates Smartphone) sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext kommunizieren. Die für die Kommunikation verwendeten Anwendungen (E-Mail, Telefonat, Social Media etc.) weisen ebenso eine hohe Integration auf. Dies zeigt, dass die Kommunikation im Privat- als auch die Kommunikation im Berufsleben oft über die gleiche Art der Anwendung läuft. So verwenden beispielsweise 237 der 267 Teilnehmer E-Mails sowohl für private als auch für berufliche Kommunikation. Untersucht man allerdings die hierfür verwendeten E-Mail-Adressen, so zeigt sich, dass 45 % der Teilnehmer die private E-Mail-Adresse lediglich für private Kommunikation und 38 % die berufliche E-Mail-Adresse lediglich für berufliche Kommunikation verwenden. Auf dieser Ebene ist die Integration also nicht so hoch.

Die untersuchten Effekte auf das individuelle Wohlergehen zeigen, dass eine erhöhte Integration zu einem höheren, gefühlten Konflikt zwischen dem Privat- und dem Berufsleben führt. Zudem sinkt sowohl die private als auch die berufliche Performance.

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Julia Lanzl