Pache, Sarah; Haim, Mario & Graefe, Andreas

Der Einfluss der Visualisierung auf die Wahrnehmung von Umfrageergebnissen

Meinungsumfragen sind aktuelle Stimmungsbarometer, unterliegen also für die Vorhersage von Ereignissen einer großen Unsicherheit. Sie werden aber dennoch häufig, insbesondere im Vorfeld von Wahlen, als Prognoseinstrument herangezogen. Aktuell werden dabei Umfrageergebnisse gerne in statistische Narrative eingebettet und mit modernen Mitteln visualisiert (häufig als Datenjournalismus bezeichnet).

Im Rahmen eines 4×2-Experiments haben wir einerseits die Visualisierung selbst variiert (Liniendiagramm, Liniendiagramm mit Konfidenzintervallen, Scatter-Diagramm, Kombination aus allen drei Versionen), andererseits ein erklärendes Narrativ in Form eines kurzen Texts je nach Variation hinzugefügt oder weggelassen. Die Ergebnisse zeigen keine signifikanten Effekte der Visualisierung oder des Narrativs auf die wahrgenommene Unsicherheit der Prognose. Sie zeigen aber gleichsam, dass etwa ein Drittel der Befragten Schwierigkeiten damit hat, den Begriff der Meinungsumfrage und die mit ihr verbundenen Informationen (z.B. wer wurde befragt, was wurde gefragt, wann wurde gefragt) richtig einzuschätzen.

Steckbrief

Titel (deutsch): Der Einfluss der Visualisierung auf die Wahrnehmung von Umfrageergebnissen
Titel (englisch): Virtually tied: How visualization affects perception of polling results
Erhebungszeitraum: 09/2016–10/2016
Stichprobe (effektiv): 483
Stand der Informationen: 22.02.2017

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Mario Haim

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