Der Einfluss von Defaults und Einstellungen auf ökologische Entscheidungen
Im Rahmen eines simulierten Einkaufs untersuchen wir das Zusammenspiel von Defaults (automatischen Vorauswahlen) und individuellen Einstellungen. In der durchgeführten Studie betraf dies ökologische Defaults (z.B. bio-Produkte) und Umwelteinstellungen.
Dabei zeigt sich, dass vorausgewählte Default-Produkte häufiger gewählt werden, die Entscheidung aber ebenso von der individuellen Einstellung abhängt. Beide Effekte wirken zusammen und unabhängig voneinander. Die Wahrscheinlichkeit, einer Vorauswahl zu folgen, steigt jedoch, wenn diese Vorauswahl zur persönlichen Einstellung (in der Studie zur Umwelteinstellung) passt. Hier interagieren Default und Einstellung also miteinander.
Im Anwendungskontext zeigen diese Ergebnisse, dass sich ökologische oder nachhaltige Entscheidungen sowohl durch eine Veränderung des Entscheidungskontextes als auch durch eine umweltfreundliche Einstellung fördern lassen. Während beide Ansätze unabhängig voneinander erfolgreich sein können, führt ein einstellungskongruenter Entscheidungskontext (also die Präsentation von Alternativen, die gut zur eigenen Einstellung passen) am ehesten dazu, dass die angebotenen Alternativen auch gewählt werden.
Steckbrief
Titel (deutsch): | Der Einfluss von Defaults und Einstellungen auf ökologische Entscheidungen |
Titel (englisch): | The influence of defaults and attitudes on ecological decision making |
Erhebungszeitraum: | 11/2014 |
Stichprobe (effektiv): | 233 |
Stand der Informationen: | 10.02.2015 |
Publikationen
Taube, O. & Vetter, M. (2019). How green defaults promote environmentally friendly decisions: attitude-conditional default acceptance but attitude-unconditional effects on actual choices. Journal of Applied Social Psychology. Advance online publication. doi:10.1111/jasp.12629