Fawzi, Nayla

Wahrnehmung und Bewertung von Cyber-Mobbing aus Sicht von Opfern und Tätern

Von den befragten 12- bis 20-Jährigen haben 50 Prozent noch keine Erfahrung mit Cyber-Mobbing gemacht, 17 Prozent waren schon einmal Opfer, zehn Prozent bereits Täter und weitere 19 Prozent sowohl Täter als auch Opfer („Opfer-Täter“). Um die Auswirkungen von Cyber-Mobbing zu bewerten wurde den Befragten eine spezifische Situation vorgelegt (Hass-Gruppe auf Facebook). Dabei zeigt sich, dass insbesondere Opfer-Täter die Auswirkungen des Vorfalls auf die Opfer harmloser einschätzen als dies die Opfer und die Jugendlichen ohne Cyber-Mobbing-Erfahrung tun. Dementsprechend halten Opfer-Täter Cyber-Mobbing auch für ein geringeres Problem. Im Hinblick auf die Reaktionen der Befragten zeigt sich, dass die Täter sich signifikant seltener für das Opfer der Hassgruppe einsetzen würden und sich tendenziell eher an dem Mobbing beteiligen würden als die Opfer.

Würden die Befragten jedoch selbst Opfer einer solchen Hass-Gruppe werden, treten zwischen den vier Gruppen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der emotionalen Folgen und der Reaktionen auf den Vorfall auf. Auch die Verbreitung eines solchen Vorfalls schätzen alle vier Gruppen ähnlich hoch ein. Demzufolge sind sich die Täter durchaus bewusst, welche Konsequenzen ein Vorfall für das Opfer haben kann.

Steckbrief

Titel (deutsch): Wahrnehmung und Bewertung von Cyber-Mobbing aus Sicht von Opfern und Tätern
Titel (englisch): Perception and evaluation of cyberbullying from victims‘ and perpetrators’ view point
Erhebungszeitraum: 10/2013–11/2013
Stichprobe (effektiv): 226
Stand der Informationen: 10.04.2014

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Nayla Fawzi, LMU München

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