Subjektlücken in Koordinationsstrukturen
In der durchgeführten Studie ging es um eine ganz spezielle Art der Koordination von zwei Hauptsätzen. In dieser Koordination erscheint im zweiten Teilsatz eine sogenannte Subjektlücke, das bedeutet, das Subjekt wird ausgelassen. Im Rahmen meines Dissertationsprojektes an der Georg-August Universität Göttingen führte ich mehrere Studien zu diesem Thema durch und ermittelte die Akzeptabilität dieser speziellen Struktur. Ein Beispiel für diese Art der Hauptsatzverknüpfung ist unter (1) angegeben: Im zweiten Teilsatz fehlt das Subjekt Klara, dargestellt durch den Unterstrich.
(1)Gestern ging Klara in die Stadt und __ besuchte das Theater.
Für die Grammatikbeschreibung ist es noch nicht ganz eindeutig, wie akzeptabel solche Sätze sind, v.a. im Vergleich zu Sätzen, in denen das Subjekt im zweiten Teilsatz wiederholt wird (... und sie besuchte das Theater.)
Eine der Fragestellungen betraf die unterschiedliche Bewertung dieser Art der Satzverbindung in Bezug auf die regionale Herkunft. Inwiefern haben regionale Sprachhintergründe einen Einfluss auf die Bewertung syntaktisch unterschiedlich angeordneter Satzstrukturen? Es wurden in diesem Zusammenhang mehr oder weniger akzeptable Sätze präsentiert und gegeneinander gerankt, wofür eine spezielle Methode verwendet wurde, die einen direkten Vergleich der vorgegebenen Strukturen ermöglicht. Erste Ergebnisse zeigen, dass es in Hinblick auf das Ranking der einzelnen Strukturen und auch in Hinblick auf die verschiedenen Verhältnisse dieser Strukturen untereinander unterschiedliche Bewertungen, abhängig von der regionalen Herkunft, gibt.
Steckbrief
Titel (deutsch): | Subjektlücken in Koordinationsstrukturen |
Titel (englisch): | Subject gaps in coordination structures |
Erhebungszeitraum: | 09/2012 |
Stichprobe (effektiv): | 807 |
Stand der Informationen: | 14.03.2013 |