Hinweise für ESF PoolMailing (Unipark)
Die Software EFS (Unipark) erzeugt in der Standard-Konfiguration einige Probleme bei der Darstellung und der Barrierefreiheit. Bitte achten Sie vor der Einreichung eines ESF-Fragebogens auf folgende Punkte:
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Wenn grafische Eingabefelder aktiviert sind, können Auswahlfelder nicht mehr mit der Tastatur ausgewählt werden. Der Fragebogen ist damit für Nutzer von ScreenReadern nicht mehr zugänglich (nicht mehr barrierefrei) – methodisch erforderliche ist diese Beschränkung i.d.R. nicht.
Da auch viele Internet-Nutzer ohne Sehbehinderung Fragebögen lieber mittels Tastatur als mit der Maus ausfüllen, sollte diese Option auch bestehen, wenn der Fragebogen sich generell nicht an Personen mit Sehbehinderung richtet.
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Panels haben mehrfach moniert, dass Skalenfragen in EFS mit ScreenReadern kaum zu bearbeiten sind. Bitte überprüfen Sie unbedingt, ob Ihr Fragebogen speziell in diesem Punkt barrierefrei ist. Eine bequeme Prüfung ohne Installation eines ScreenReaders erlaubt z.B. das Chrome-Plugin Silktide - website accessibility simulator.
- In Fragebatterien (Skalen) wird eine ungleiche Schattierung verwendet: Während weiß/nicht schattierte Texte oben und unten Abstand zur Schattierung haben, "kleben" die Texte bei der dunklen Schattierung direkt am Rand. Abgesehen davon, dass Texte ohne Abstand zum Rand wenig professionell wirken, kann die unterschiedliche Höhe (unterschiedliches optisches Gewicht) der Items zu Artefakten bei der Messung führen. EFS bitet die Möglichkeit, dieses Problem durch Anpassung der Abstände zu beheben.
- Der Fortschrittsbalken zeigt bereits auf der ersten Seite einen gewissen Fortschritt bei der Bearbeitung an. Sofern der Fortschrittsbalken über den Inhalten (also zu Beginn der Seite) platziert ist, wird der/die Teilnehmer/in also über einen Fortschritt informiert, bevor er überhaupt den ersten Satz gelesen hat. Dies kann beim Teilnehmer/innen den Verdacht auf eine Manipulation des angezeigten Fortschritts wecken, führt zuindst aber zu Irritationen.
Probleme beheben
Es wäre sehr freundlich, wenn ESF-Nutzer die folgende Schritt-für-Schritt-Beschreibung unten noch um die fehlenden Punkte ergänzen möchten.
Größerer Abstand zum Rand bei schattierten Texten bei ESF (Unipark)
- Klicken Sie im Umfragemenü auf „Layout".
- Klicken Sie anschließend auf den Reiter „Formatierung“.
- Klicken Sie in der Beispielgraphik auf die erste schattierte (grau unterlegte) „Antwort 2“.
- In dem sich neu geöffneten Fenster klicken Sie auf den Reiter „Abstände“.
- Geben Sie sowohl beim „oberen Innenabstand“ als auch beim „unteren Innenabstand“ den Wert 5 ein und wählen „px“ aus. (Hinweis: Wenn Sie an den voreingestellten Abstandswerten nichts verändert haben, ist ein Wert von 5px angemessen. Andernfalls müssen Sie den Wert entsprechend modifizieren).
- Klicken Sie auf „Übernehmen & Fenster schließen“. Die Einstellung wurde für alle schattierten Antwortmöglichkeiten übernommen.
Manuelle Einstellung der Fortschrittsbalken bei ESF (Unipark)
- Klicken Sie im Umfragemenü auf „Layout".
- Klicken Sie anschließend auf den Reiter „Fortschrittsanzeige“.
- Deaktivieren Sie bei den „Eigenschaften der Fortschrittsanzeige“ den Punkt „Fortschritt automatisch berechnen“.
- Klicken Sie auf „Einstellungen speichern“.
- Nachdem sich die Seite aktualisiert hat, können Sie unten „detaillierte Einstellungen“ auswählen.
- Zählen Sie die Anzahl Ihrer Seiten und geben die Summe oben bei der „Gesamtzahl der Seiten“ an.
- Anschließend können Sie in der Tabelle in der Spalte „Nr.“ die entsprechenden Seitenzahlen angeben. ESF berechnet dadurch den durchschnittlichen Fortschritt unabhängig der Länge der Skalen; Bsp.: Gesamtzahl der Seiten = 18; Auf der Startseite 0%, auf Seite 9 hat man 53% absolviert und auf Seite 18 = 100%.
- Hinweis: Um eine reale Fortschrittsanzeige zu erstellen, muss man anstatt der Gesamtseitenzahl die Gesamtzahl der items/Fragen angeben; anschließend muss in der Spalte „Nr.“ die Anzahl der bis zu der betreffenden Seite bereits beantworteten items/Fragen angeben werden.
Speichern der Teilnehmer-Kennung
Das SoSci Panel übermittelt für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer eine befragungsspezifisch eindeutige Kennung in den GET-Variablen "a" und "s". Diese Kennung ist für mehrwellige Befragungen elementar – und für einwellige Erhebungen sehr nützlich, um Mehrfach-Teilnehmer/innen zu identifizieren. In EFS kann man die GET-Variable wie folgt in den Datensatz speichern:
- Menü → Projekteigenschaften → Registerkarte Benutzerdefinierte Variablen
- Anzahl der benutzerdefinierten Variablen [Labels und Datentyp] auf 1 setzen. Speichern.
Auf Anzahl der benutzerdefinierten Variablen [Labels und Datentyp] klicken:
Variablenlabel: "c_0001"
Variablentyp: "kurzer Text" → Speichern.- Auf die Seite der Umfrage wechseln, auf der der Trigger angelegt werden soll (typischerweise Startseite).
- Registerkarte Trigger auswählen, Trigger vom Typ Variablensplittrigger anlegen und beliebig benennen (z.B. "SoSci_Teilnehmer").
Bedingung bestimmen, bei welcher der Trigger aktiviert werden soll, typischerweise:
Ausführungsposition: "direkt"
Bedingung: "immer ausführen" → Speichern.Registerkarte Detailkonfiguration auswählen, folgende Werte auswählen:
Quellvariable: "start_get_vars (GET-Variablen zu Beginn der Umfrage)"
Array-Feld: "a"
Neue Zielvariable: "c_0001 (Benutzerdefinierte Variable)" → Speichern.
Barrierefreiheit in EFS
Generell kann die Barrierefreiheit bei EFS schnell zum Problem werden. Bei EFS fehlen speziell in Skalenbatterien (Matrixfragen) ScreenReader-taugliche Kennzeichnungen für die Auswahloptionen. In einer Likert-Skala mag man mit „Option 1 von 5“ noch etwas anfangen können - aber wenn irgendwo über der Skala „Ja“ und „Nein“ steht, dann ist „Option 1 von 2“ u.U. wenig aussagekräftig. Auch fehlt bei JavaScript-basierten Fragen in EFS (z.B. Schiebregler) eine Alternativdarstellung für ScreenReader.
Dieser Sachstand ist um so bedenklicher, als das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen in Deutschland öffentliche Einrichtungen (und damit auch Universitäten) seit 2002 verpflichtet, ihre Internetangebote barrierefrei zu gestalten. Abgesehen davon kann der Ausschluss von Personen mit Sehbehinderung natürlich auch eine systematische Verzerrung bedeuten.